Frühstücken in Andalusien

Hotelfrühstück würde ich generell nie empfehlen. Stattdessen in Cafés oder Bäckereien oder auch Tapas-Bars frühstücken. Man schaut am Besten, wo die Einheimischen hingehen. Die Zeiten entsprechen weitestgehend den deutschen, also ab 7 Uhr bis circa 11 Uhr wird gefrühstückt.

Klassisch: Café con Leche und Tostada

Als Erstes bestellt man einen „Café con Leche“. Das sollte ein Espresso mit heißer Milch sein. Touristen bekommen stattdessen aber häufig Filterkaffee, „Café Americano“. Ich persönlich mag den nicht. Besonders schön und typisch Spanisch ist, wenn der Café dann in einem Glas serviert wird. Meist bestellt man also erst den Café und dann den Rest. Als Getränk ist so gut wie immer auch frisch gepresster Orangensaft im Angebot, „zumo de naranja“ [thumo de narancha].

Das klassische spanische Frühstück ist „Tostada con Tomate“. Toastada sind nicht das, was wir Toast nennen, sondern Baguette-Hälften, die auf dem Toaster knusprig gebacken werden. Die Tomate ist eine saftige, reife Tomate ohne Haus als Pürree. Die wird normalerweise in einer Schale daneben serviert, meist auch schon gesalzen. Häufig ist auch schon Olivenöl beigemischt, ansonsten wird das als Fläschchen dazu serviert. Das Ganze gibt es in halber oder ganzer Portion, also eine oder zwei Baguette-Hälften. Dies ist auch eine sehr günstige Wahl: Café con leche ca. 1,20 €, Tostada maximal 2 €. Übrigens zahlt man an der Bar etwas weniger als an den Tischen. Das gilt generell in Spanien.

Bocadillos mit Jamón und Käse

Für den größeren Hunger gibt es „Bocadillos“ [Bokadijos]. Das ist irgendwas zwischen deutschen Brötchen Für den größeren Hunger gibt es „Bocadillos“ [Bokadijos]. Das ist irgendwas zwischen deutschen Brötchen oder Baguette-Hälften. Man bestellt es „con queso“ [kon Keso] mit Käse oder „con jamon“ [kon Chamon] mit geräuchertem Schinken oder „kon jamon iberico“ oder „jamon serranao“, also typisch spanischem Schinken. Letzteres empfehle ich in Bars, in denen der von der Decke hängt, dazu später mehr. Manchmal gibt es als Option auch „Manchego“ [Mantschego], das ist spanischer Bergkäse. Dieser und im Grunde auch die anderen Varianten lassen sich gut kombinieren, also Schinken mit Käse. Manchmal gibt es im Bocadillo auch ein bisschen Tomaten-Pürree, sehr lecker. Auf keinen Fall solltet ihr „jamon cocido“ [chamon kothido] essen – das ist meist gekochter Pressschinken, wie man ihn aus Deutschland kennt.

Club Sandwich

Vor allem auf einen Kater kann ich „Club Sandwich“ empfehlen. Das sind zwei Scheiben zusammengeklapptes Toastbrot mit viel Majonese und Salat und Tomaten – und je nach Auswahl eine Kombi aus Käse, Kochschinken, Ei und Speck.

Tortilla

Ebenfalls ein super Katerfrühstück – aber auch beim Ankommen am Flughafen – ist eine Portion („Ración“ – Rathion) Tortilla. Die ist in Spanien immer unglaublich lecker. Nicht nur beim Frühstück, sondern ich schaue immer, wenn ich Lust drauf hätte, ob da welche am Thresen steht, meist auf einem runden Teller mit Plastikhaube. Die Tortilla ist beim Frühstück auch ein super erster Gang, gefolgt von Tostadas con Tomate. Und wenn man zur Mittags- oder Nachmittagszeit ein Caña trinkt, gibt es manchmal auch ein Stückchen warme Tortilla dazu. Und noch ein kleiner Tipp: am Flughafen von Malaga gibt es draußen, direkt am Haupteingang, ein typisch spanisches Café. Dort kriegt man alle Klassiker in spanischer Qualität und nicht viel teurer als woanders auch. Da kehre ich meist ein, wenn ich einen sehr frühen Flug genommen habe. Am besten dort auch gleich ein erstes „Caña“ [Kanja] – Bier in Kölschgröße – trinken.

Sowohl Bocadillo als auch Tostada beträufelt man mit Olivenöl, also statt Butter. Und wenn man gerne salzig ist, dann auch eine Prise Salz.

Manchmal gibt es in der Speisekarte auch „Tortilla Francesa“. Das hat mit Tortilla nichts zu tun: hier bekommt ihr ein Eier-Omelette! Meist heisst dann die „richtige“ Tortilla „Tortilla Española“.

Süß Frühstücken

Süß frühstücken geht auch, das würde ich in einer Bäckerei empfehlen. Da schaut man am Besten, was die anderen essen oder was in der Auslage liegt – zeigt drauf und sagt „Eso“ [das hier]. Auch hier trinke man Café con leche und Orangensaft dazu.

Churros

Mittlerweile auch in Deutschland recht populär, zum Beispiel auf Berliner Volksfesten, wie dem Karneval der Kulturen, kennt ihr vielleicht „Churros“. Das ist fritiertes Gebäck aus ähnlichem Teig wie Berliner – aber fettiger und in dünnen Stangen. In Spanien isst man die als Frühstück oder als Snack zwischendurch. Wahrscheinlich fragt euch der Kellner auch „con Chocolate?“ – mit Schokolade? Das solltet ihr unbedingt annehmen: ihr bekommt dann in kleinen Café-Gläsern heiße Schokolade. Wobei die eher in Richtung Schokoladenpudding geht. Darein tunkt man dann die Churros.

Es gibt sogar spezielle Läden für Churros: „Churrerías“. Einer der berühmtesten Orte dafür ist Malaga, aber auch Cordoba, Sevilla und Granada.

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