Die meisten meiner vielen Andalusienurlaub haben in Malaga gestartet und geendet. Malaga ist gut gelegen, in der Nähe zu interesannten Zielen wie Granada, Cordoba, Nerja, Bolonia, Tarifa, Gibraltar, Cadiz oder der Sierra Nevada. Aber nicht nur das, hierher kommt man zum Beispiel von Berlin auch sehr günstig per Flugzeug. Mehr Tipps zum Reisen nach und in Andalusien werde ich in einem extra Beitrag schreiben.
Tortilla und Caña am Flughafen
Aber apropos Fliegen: wer ein bisschen auf’s Geld achtet, fliegt meist sehr früh und kommt gegen Mittag an, ausgehungert und motiviert. Meine unbedingte Empfehlung: holt euch euer Gepäck, sucht den Hauptausgang (den Schildern zu den Bussen folgen) und schaut dann nach Rechts. Dort findet ihr das Restaurant Taberna Santamaria mit Innen und Außenbereich. Wenn man die Nähe zum Flughafen bedenkt und mit den Optionen in anderen Städten vergleicht, sind die Preise hier mehr als human. Aber nicht nur das, die Bar ist das, was ich authentisch spanisch nennen würde, das Publikum tatsächlich auch hauptsächlich Spanisch. Hier starte ich mit den einfachen Klassikern: ich bestelle ein Caña, also ein kleines Bierchen vom Fass, bekomme dazu meist die besonders leckeren spanischen Chips oder ebensolche Oliven. Und ich bestelle eine Portion „Ración“ [Rathión] Tortilla, die hier sehr, sehr gut ist, erst recht für den müde und hungrig startenden Urlauber. Gut gelaunt kann man dann, während die Mitreisenden ihren Nikotinlevel auffrischen, die Alsa App installieren und nach Busverbindungen in die Stadt schauen, sofern man nicht mit Leihwagen startet. Dazu wie gesagt mehr in einem künftigen Beitrag. Wenn ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, übernachte ich meist die erste Nacht in Malaga in der Altstadt.
Piña Colada in der historischen Altstadt
Malaga ist jetzt nicht so eine schöne Stadt, wie Cordoba oder Granada. Es gibt auch keine besonders schönen Strände. Dafür, trotz der vielen Sprachschulen, sehr wenig Touristen und eine schöne Altstadt. Wie ihr sicher schon gemerkt habt, geht mein Blog nicht über die klassischen Themen, aber kurz gesagt zu Malaga: die archäologischen Sehenswürdigkeiten kann man an einem Tag gemütlich durchgehen. Von Außen sieht man einiges, aber ich empfehle eher für kleines Eintrittsgeld das Amphitheater und die beiden Festungen anzuschauen. Wer gerne zu Fuß geht, läuft die Festungen ganz bis oben und freut sich über einen schönen Blick über Malaga, der auch gut bei der Orientierung hilft.
Nach oder vor dem Besuch des Amphitheaters empfehle ich, je nach Trinkfreude, einen Café con Leche oder bzw. danach gleich einen Piña Colada im Café El Pimpi. Dieser Cocktail, der in lustigen Milchflaschen serviert wird, ist einer der besten Piña Coladas, die ich kenne. Dazu die tolle Sicht auf den Platz und das Amphitheater, sind ein Grund, warum ich hier wirklich bei jedem Besuch einkehre. Meist auch, um gechillt die nächsten Schritte zu planen.

Essen und Shoppen
Wie schon angedeutet, ist Malaga überhaupt nicht touristisch. Die malerische Altstadt ist wirklich schön. Es gibt eine Fußgängerzone mit rotem Marmor, der Hunger auf Serrano Schinken macht. Den bekommt man auch in einer der vielen Bars hier, am besten mit einem Caña’chen. Shoppen kann man hier auch ganz gut, zum Beispiel in den Läden von spanischen Marken wie Zara, Mango, Desigual, Camper, Pikolinos oder Loewe. Die Läden sind schön hergerichtet und die Einkaufsstraße, eine große Fußgängerzone mit rotem Marmorboden und im Sommer mit Segeltuch abgehängt, finde ich sehr stimmungsvoll.

Auch was das Essen angeht, ist Malaga ein super Start: hier gibt es alle Klassiker, von Churros über fritierte Meeresfrüchte, Tagesmenü „Menú del Día“ bis zu Paella und Bocadillos. Dazu habe ich noch viele Infos und Tipps, in separaten Beiträgen. Gerade am Anfang, wenn einen vieles überfordert, ist Malaga ein guter Tipp, denn da es hier nicht sehr touristisch ist, kann man auch nicht viel falschmachen. Selbst mitten in der Altstadt gibt es keine Touristenfallen, sondern die Restaurants sind authentisch andalusisch und die Preise human. Schaut am Besten, wo es viele spanisch aussehende Gäste gibt und geht dorthin. Entweder direkt in der Altstadt oder ein bisschen preiswerter in den kleinen Straßen, die von der Altstadt abgehen oder in der Nähe vom Meer, wo das Vergnügen aber meist von lauten Straßen beeinträchtigt wird. Auch authentisches Frühstück findet ihr hier sehr einfach, indem ihr ein bisschen rumlauft, möglichst nicht gleich in der Altstadt, und schaut, wo die spanischen Arbeiter frühstücken. Das Hotel solltet ihr also auf alle Fälle ohne Frühstück buchen. Lest am besten meinen Beitrag zum Frühstück für genauere Tipps.
Am Strand
Die Strände von Malaga sind, wie erwähnt, jetzt nicht die allerschönsten. Aber, besonders am ersten Urlaubstag, ist bei mir die Meßlatte nicht allzu hoch angesetzt, zumal wenn es in Deutschland schon herbstelt oder noch frühlingshaft kalt ist. Ich sitze also gern eine Weile am Strand. Hier kommt ein wichtiger Tipp: wer mit dem Zug von Berlin nach Köln fährt, kennt das, wenn auf einmal im Ruhrgebiet eine subtile Unruhe ausbricht – weil Einige wissen und Einige soeben erfahren, dass sich der Zug gleich teilen wird. Eine ganz ähnliche Stimmung gibt es zu regelmäßigen Zeiten an den Stränden von Malaga. Die Spanier werden unruhig, packen ihre Sachen zusammen, um sie ca. 20 Meter von der Wasserlinie wieder aufzubauen. Wir Urlauber wissen normalerweise nicht, warum, aber meiner Erfahrung nach sind die Andalusier immer sehr nett zu Touristen und sagen dann Bescheid: mehrmals am Tag fährt eine Tragflügelfähre mit hoher Geschwindigkeit von Malaga nach Marokko – das man überigens bei gutem Wetter sogar sehen kann. Stark zeitversetzt trifft dann eine kleine Tsunamiwelle den Strand. Wer da vorne sitzen bleibt, wird definitiv nass, mit allem Gepäck.

Ich selbst habe das noch nicht gemacht, aber es ist sicher auch empfehlenswert, wenn man Zeit genug hat, auch mal diese Schiffsverbindung nach Marokko zu nutzen und eine Nacht in einer völlig anderen Kultur zu verbringen.
Damit der Weg zum Flughafen nicht so stressig wird, übernachte ich häufig auch am letzten Tag in Malaga, meist auch in der Altstadt oder wo am Meer. Malaga ist also meine Top-Empfehlung für den ersten und letzten Tag der Andalusienreise.







