„Oah Till, was tust Du Dir hier an! Das machst Du auf keinen Fall ein zweites Mal!“ – so ging es mir durch den Kopf. Eigentlich schon am Anfang.
Aber erst einmal ausgeholt: Ende Dezember kam eine Kollegin mit einem Zeitungsauschnitt zu mir. Ich sei ja der Einzige, der verrückt genug sei für so ein Event. 55 Kilometer um den Starnberger See. Sie hatte Recht und so bin ich am 6. Januar beim Dreikönigsmarsch angetreten. Trotz Regen und Schneeregen und Schnee hat es irgendwie Spaß gemacht. Meine Füße taten zwar etwas weh während des Events und arg weh danach, denn die Wanderschuhe, die ich mir für kleine Touren in Berlin gekauft hatte, waren deutlich zu klein.
Nachdem die blauen Zehnägel herausgewachsen waren und ich neue Wanderschuhe gekauft und eingelaufen hatte, war es für meine Nachbarin Sabine doch recht einfach, mich zu 100 Kilometer zu überreden. Ich stellte mir das Ganze schöner vor als den Dreikönigsmarsch: über Nacht aufbleiben habe ich in Berlin lange genug geübt, mit passenden Wanderschuhen, angenehmen Temperaturen und dem Alpenpanorama, das erst immer näherkommen und dann betreten sein würde. Zur Übung habe ich dann in den 6 Wochen davor je einmal den Ammersee umrundet. Beim zweiten Mal bin ich noch die letzten 5 Kilometer in Wanderschuhen und mit Rucksack gejoggt, um zu schauen, ob ich noch Reserven habe. Und die Stirnlampe habe ich durch den späten Start auch gut testen können.

Zurück zum Megamarsch: auf das Datum habe ich mich wochenlang doch sehr gefreut. Eine Woche vorher hatte ich mir auch noch zwei Paar Wright Wandersocken bestellt. Die kamen am Tag vor dem Marsch, so dass ich zwar keine Zeit zum Probelaufen, aber zum Waschen und trocknen hatte. Auch der Wetterbericht war schön im Limit: wolkig, sonnig, ca. 10 bis 20 Grad und nur ab und an ein Regenschauer. Am Abend davor war ich aber doch recht aufgeregt und so war der Schlaf schon mal nicht so ideal. Aber die Anreise mit Öffis war sehr entspannt und Zeit für einen gemütlichen Espresso hatte ich auch: denn meine Startgruppe war doch eine Stunde später als ich das in Erinnerung hatte. Bei der Gelegenheit habe ich in der Bäckerei auch mein Handy noch mal von 80 auf 100% aufgeladen.

Es gab wohl insgesamt über 3000 Teilnehmer, die in 300er Startgruppen aufgeteilt wurden. Und diese noch mal in Farbgruppen mit verschiedenen Bändchen. Alles sehr gut organisiert muss man sagen. Allerdings hatte ich zum Startzeitpunkt die Wanderschuhe schon 5 Stunden an und sie drückten ordentlich. Und mir fiel auf, dass sich nur ganz Wenige Mitstreiter für hohe Wanderschuhe entschieden hatten. Da dachte ich schon, das werde ich noch bereuen.

Frohen Mutes ging es dann jedenfalls los. Ich dachte auch, Alles richtig gepackt gehabt zu haben. Der recht neue Decathlon Speed-Hiking Rucksack war angenehm gefüllt, die integrierte Wasserblase mit 2 Litern richtig gefüllt. Die wasserdichte Regenhose hatte ich als letztes noch herausgenommen, denn für ein paar Schauer würde ich die ebensowenig brauchen wie Regenschutz für die Wanderschuhe. Eingepackt hatte ich das zweite Paar Wandersocken – weil ich nicht sicher war, welches besser sein würde. Stirnlampe, Regenjacke, zwei Powerbanks, In-Ear und Over-Ear Teufel Kopfhörer, Ersatzunterhose, Tasse, Löffel, Taschentücher, Traubenzucker. Und ich hatte kürzlich im Sonderangebot recht gute Wanderstöcke erworben. Im letzten Moment hatte ich die dann doch mal mitgenommen.
Die Menschenmenge war doch viel größer als ich mir das vorgestellt hatte. So ging es im Pulk, häufig im Menschenstau und immer wieder durchpflügt von wütenden Fahrradfahrern raus aus München. Von den Alpen war lange nichts zu sehen, dafür war es zu wolkig. Aber häufig schien auch die Sonne, so war es angenehm warm. Weiter ging’s, dann aus München raus, an der Isar entlang, wo uns immer wieder lustige Partyflöße entgegenkamen, die man schon von weitem Grölen hören könnte. Da hat man richtig Bierdurst bekommen. Aber ich mache solche Touren immer alkoholfrei bis zum Ziel – so auch dieses Mal.

Am ersten „VP“ (=Verpflegungsposten) gab es dichtes Gedränge rund um Bananen, Müsliriegel, Äpfel, Kaffee und Wasserzapfanlagen. Das war so nach 20 Kilometer und mir taten diejenigen leid, die sich jetzt schon ihre Blasen versorgen mussten. Mir fiel auch auf, dass die Männerquote recht hoch war, mindestens 75% würde ich schätzen und viele, die deutlich sportlicher wirkten als ich. Aber das eher am Rande erwähnt, später dazu mehr. Die Stimmung war heiter, wie das Wetter.
Beides sollte sich dann aber ändern: ab 20 Uhr und ca. 30 Kilometer gab es hinter uns Wetterleuchten, das aber nicht wirklich näher kam. Dafür aber dann immer mehr Grau von allen Seiten. Und es war auch Dunkel geworden. Eigentlich eine schöne Abwechslung. Die Teilnehmer wurden eher ruhig und andächtig. Alle hatten Stirnlampen an und die Reflektoren an den Rucksäcken haben eine interessante Stimmung bei mir verbreitet. Im Vorfeld hatte ich mich mal gewundert, warum sich die Stirnlampe auf Rot stellen ließ. Aber das war tatsächlich ein schön surreales Licht mit Rot, auch in den Relektionen von Schildern und Jacken und Rucksäcken.


Aber dann fing es auch schön zu regnen an. Vor dem Marsch hatte ich mir noch Komoot Premium gegönnt, so dass meine Freundin ebenso wie meine Eltern und Schwester live meine Position verfolgen konnten. Und von meinen Eltern kam dann die sorgenvolle Nachricht, dass ein Riesen Regengebiet im Anzug sei. Und zwar von Westen. Mindestens 4 Stunden Dauerregen – meine Eltern kennen sich mit sowas aus. Ein Blick auf das Handy ließ dann auch sämtliche Zweifel verschwinden. Also schnallte ich den Regenüberzug des Rucksacks drüber und zog die Regenjacke an. Hose hätte ich jetzt gern auch drübergezogen, aber die hatte ich ja im letzten Moment wieder ausgepackt. Gut war, dass ich eine Schirmmütze mit dabei hatte, so dass die Kaputze nicht ins Gesicht hing und der Regen nicht in die Augen tropfte. Sehr wichtig!
So trabten wir schweigsam dahin. Bei mir wirkte der stark dosierte Kaffee der letzten VP noch sehr gut, und damit mir nicht kalt würde, gab ich ordentlich Gas. Aber mir taten dann doch die vielen leid, die sofort nasse Füße hatten, da keine geschlossenen Wanderschuhe. Mit der Zeit stellte ich fest, dass der Regenüberzug vom Rucksack nicht richtig passte. Also packte ich die weniger wichtigen Sachen nach oben. Das Handy konnte ich kaum noch bedienen, denn Finger und alle Sachen waren jetzt mehr oder weniger feucht. Nach einer Stunde im Dauerregen beschloss ich, das Handy mit einer Powerbank nachzuladen. Dabei brach mir aber das Kabel. Zum Glück konnte ich das eine Ende aus dem Handy herausfriemeln, trotz regennasser, kalter Finger. Aber blöd war es schon, denn ohne Musik unmotivierend und ohne meine Freundin auf dem Laufenden zu halten kompliziert, wäre das Alles jetzt. Sehr unangenehm war auch, dass meine Regenjacke nur bis zur Hüfte ging. So waren meine Beine komplett nass und alles drunter, bis zur Unterhose. In meiner Phantasie kalkulierte ich da auch mal eine Blasenentzündung mit ein.
Nach Eineinhalb Stunden Dauerregen war dann auch schlagartig der Moment da, wo auch ich nasse Füße hatte. Aber Nicht nur feucht, sondern komplett nass, so dass auch bei mir jeder Schritt von einem schönen Schmatzen begleitet wurde. Der Kilometerstand zeigte gerade einmal 35 Kilometer an – kaum mehr als ein Drittel. Und die Füße waren klatschnass. In meiner Phantasie stellte ich mir übelste Blasen vor, die ich dann später sehen und fühlen würde. Also schmiss ich mir doch auch mal eine Ibuprofen rein. Im Nachhinein etwas unnötig, denn Schmerzen hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht. Dafür wurde mir dann leicht schlecht – wohl durch die Kombi von Koffein und Ibuproen.
Der Regen wurde immer stärker. Ich war immer noch recht schnell unterwegs und überholte viele. Sehr viele, denn nicht Wenige sammelten sich jetzt an Hauseinfahrten und Bushaltestellen mit Handy in der Hand, die Abholer kontaktieren. Als ich eine große offene Scheune mit einem Mähdrescher sah, gesellte ich mich zu den wenigen dort sitzenden und checkte mein Handy. 50% Akku waren noch übrig. Das würde nur für 5 Stunden reichen, trotz akkusparendem Huawei P30 Handy. Übrig waren aber noch 60 Kilometer, also locker 12 Stunden. Das Regenradar war nicht besonders motivierend. Also schrieb ich meiner Freundin, dass ich kurz vor dem Aufgeben war. Entschieden hatte ich mich nicht. Denn blöd wäre es schon: ich müsste eine Stunde frierend auf sie warten, wir würden spät in München ankommen und dann am Mittag wieder losfahren, denn ich hatte ja ein schönes Hotel gebucht in der Nähe vom Ziel. Aber der Dauerregen und die dazu fehlende Ausrüstung plus auch noch der Kabelbruch wäre eigentlich ein sicheres Zeichen, abzubrechen. Ich biss aber dennoch die Zähne zusammen und dachte, mit dem Akku schaffe ich es ja noch bis zum nächsten VP und würde da ein Kabel vielleicht oranisieren können. Neben mir kauerte eine Frau. Ich fragte sie, ob sie aufgegeben habe, sie bejahte. Ich fragte, ob dann zufällig ein USB-C Kabel übrig sei. Und das gab sie mir bereitwillig. (Danke, hier noch mal, falls Du das liest! Das war die Entscheidung, zum Positiven bei mir!)


Ich zurrte noch mal alles fest, wickelte das Handy mit der Powerbank verbunden tief in den Rucksack ein und stapfte wieder heraus in den Starkregen. Zu der Zeit gab es etwas gleich viele am Rand mit dem Handy beschäftigte wie noch Leute unterwegs. Eine halbe Stunde später aber hatte sich die Spreu vom Weizen getrennt. Und ich war schon ein bisschen stolz, noch dabei zu sein. Das Laufen ging mir sehr locker von den Waden und ich überholte Viele. Am liebsten hätte ich Musik gehört, aber ich hatte Angst, dass die Kopfhörer dann zu nass würden. So drehten sich meine Gedanken um das unausweichliche Ende, spätestens wenn die Schwimmhäute an den Füßen aufgeribbelt und die Blasen geplatzt seien. Immer wieder kamen auch bedenkliche Schmerzen, aber wenn ich die Schuhe neu band und die Socken straffte, ging es danach immer wieder besser weiter. Ab und zu hielt ich auch an geschützten Stellen an. Das Regenradar verlängerte aber immer weiter die Prognose. Und langsam aber stetig überholte ich die endlose Kolonne, die sowohl Ähnlichkeit mit den Zombis aus „Walking Dead“ als auch einem Flüchtlings-Treck hatte. Gegen 4 Uhr ließ der Regen dann ganz langsam nach und auf einmal sah man weit vorne den Mond. Also ein Loch in den Wolken, zum Glück!
Alle, die noch übrig waren, gingen in gleichmäßigem Tempo weiter. Denn man traute dem Ganzen noch nicht und auch ich beschloss, erst beim nächsten VP auf Trockenheit umzustellen. Dieser kam dann auch. Die Optik und die Atmosphäre waren völlig anders als beim Vorigen: das Licht wurde bestimmt vom Blaulicht der Ambulanzen, das lustig auf den dort ausgeteilten Alu-Überjacken reflektiert wurde. Überall auf den trockenen Stellen kauerten Frierende, die ihre Füße begutachteten, Pflaster auf Blasen klebten, fluchten über die ebenfalls nassen Ersatzklamotten. Ich fand ein leeres Plätzchen für mich und tat es den anderen gleich.
Zu meiner großen Überraschung hatte ich überhaupt keine Blasen. Und die Ersatzklamotten im Rucksack waren überwiegend angefeuchtet, aber halbwegs tragbar noch. Vor allem waren die Ersatzsocken völlig trocken und das Mini-Handtuch, das ich mithatte. Also schüttete ich das Wasser aus den Wanderschuhen, trocknette das Innere mit dem Handtuch, so gut es ging. Und es war eine große Freude, die Füße zu trocknen und dann die warmen Wandersocken anzuziehen. Das genoss ich eine Weile. Aber mir wurde kalt. Also zog ich die nassen Wanderschuhe wieder an. Das ging dann besser als gedacht – klatschnass und arg feucht ist eben doch ein großer Unterschied. Nach zwei Bananen, einer salzigen aber köstlich schmeckenden Linsensuppe und viel Kaffee ging’s dann weiter. Jetzt stöpselte ich mir auch zum ersten Mal die Musik an. Der Kilometerstand war immerhin inzwischen etwas über 55. Nur noch ca. 10 Stunden und 45 Kilometer in nassen Schuhen. Aber die Wettervorhersage, die dann auch stimmen sollte, sagte keinen weiteren Regen mehr an.
So war meine Laune ganz gut. Über dem Ganzen hing natürlich noch ein Riesen Damoklesschwert: der Münchener Megamarsch ist berühmt und berüchtigt dafür, dass es erst nach 65 Kilometern einen Wahnsinns Aufstieg in die Alpen geben würde. Bei Kilometer 69 dachte ich mir dann: ach, das war’s wahrscheinlich schon – sah wohl nur auf der stark gestreckten Profilkarte von komoot so steil aus. Aber da hatte ich mich geirrt, wie sich wenig später herausstellte.
Davor kam noch der nächste VP. In einem Restaurant, wo es auch Leberkäs und Ähnliches geben sollte. Ich hatte aber wohl zu viel Koffein intus, so dass mein Apetit auf so etwas Schweres nicht mehr da war. Also füllte ich hier nur fix mein Wasser auf, aß eine Banane und ging schnellen Schrittes weiter.

Dann kam der Kochelsee. Und auf komoot war es doch mehr als deutlich, dass der Monsteraufstieg nach dem Kochel- und vor dem Walchensee kommen würde. Und so kam es auch. Auf Geröllstraßen ging’s nun eine Stunde schwer bergauf. Die Mitstreiter nahmen das sehr unterschiedlich auf: zwei Mädels, die eher nach Ausgehen als Sport angezogen waren, zogen mit lockerem Schritt an mir vorbei. Aber viele überholte ich auch, die sich im Schneckentempo schwitzend vorwärtsquälten. Und es kam ein Ambulanzmotorrad, dass wohl Jemanden zu versorgen hatte. Es musste aber nach 3 Anläufen wieder umkehren, weil der Weg zu steil war. Hier waren mir die Wanderstöcke dann eine sehr große Hilfe. Absolut zu empfehlen für Alle, die sowas mal machen wollen.
Dann ging auch die Sonne auf und die Landschaft mit dem Walchensee und den schneebedeckten Bergen dahinter wurde sehr malerisch mit Nebelschwaden und Wolken. Dennoch zog sich die Strecke dann wieder ewig hin, am Ufer des Walchensees, lange das Gleiche Bild und der gleiche Weg.

Dann wurde es abwechslungsreicher. Der Weg ging mal flach, mal weiter bergauf, mal asphaltiert, mal Geröll, lange Zeit an einem Gebirgsbach entlang. Inzwischen war mir dann klar, dass ich es sicher bis zum Ende schaffen würde.
Irgendwann waren es dann „nur“ noch 20 Kilometer. Aber auch wenn hier kein Regen und kaum Steigung waren, floß die Zeit sehr sehr langsam dahin. Überraschend ging es dann doch noch mal deutlich bergan, auf einen „Panoramaweg“, der seinem Namen alle Ehre machte. Ich schickte dem Familien-Telegram-Verteiler und der Freundin ein Foto – und wurde aus der Ferne zum höchsten Punkt der Strecke gratuliert.


Irgendwann waren auch die 90 Kilometer vollbracht und der letzte VP lud uns ein in die Aula eines Gymnasiums. Hier ging es dann doch sehr übersichtlich zu, die Kolonne hatte sich in die Länge gezogen und einige hatten aufgegeben. Aber Alle übrigen waren wieder besser gelaunt und gesprächiger. Hier gab es auch wieder einige Sanitäter, die im Akkord aufgeplatzte Blasen verarzteten. Ich aß noch ein paar Bananen und trank eine Cola.

Beim Aufstehen durchfuhr mich der stärkste Schmerz der ganzen Wanderung: meine Unterhose klebte an der aufgescheuerten Haut meines knackigen Hinterns fest. Dieser Schmerz blieb mir dann auch erhalten. Und trotz Sonnenschein war das Laufen, trotz breitbeinigen Schritten, eine einzige Quälerei. Also pfiff ich mir noch eine Ibu rein, die dann auch Wunder hielt. Zumindest für zwei Stunden. Da legte ich nach und das sollte auch bis zum Ende reichen.

Die letzten Kilometer gingen recht einfach und beschwingt dann. Schließlich kam ich im Ort Mittenwald an. Allzu viele waren wohl nicht mehr übrig und die Touristen und Einheimischen begegneten Einem mit ehrfürchtig-ungläubigen Blicken und Fragen. Auf dem Boden waren dann in 100er Schritten die verbleibenden Meter bis zum Ziel angeschrieben. Da zog sich der Weg noch einmal ewig hin, am letzten Kilometer.


Dann aber endlich das Ziel! Eine motivierte Sprecherin feierte jeden Zielläufer, auch mich, obwohl ich doch erst mal stehenbleiben und meiner mitfiebernden Familie ein Selfie schicken musste.

Geschafft! Es gab Freibier, wenn auch alkoholfrei. Glücklich setzte ich mich in die Sonne. Und kam mit Anderen ins Gespräch, die vor mir geendet hatten. Die meisten waren schon das dritte oder vierte Mal dabei. Und man registrierte mit Ehrfurcht, dass ich aus der letzten Startgruppe und schon am Ziel war. Meine Zeit war wohl nicht schlecht.
Dann kam auch meine liebe Freundin, die bis dato im Stau gesteckt hatte. Kurz darauf waren wir im Hotel Sonnenhof im Nachbarort. Wir leerten einen Piccolo, aßen Currywurst mit Pommes und meine Freundin erklärte mir ausführlich, dass sie noch nie einen Freund mit einem so bekloppten Hobby gehabt hätte. Ich konnte nicht so ganz wiedersprechen und betonte, dass ich sowas nie wiederholen würde. Und es komisch fände, dass so viele Leute sich das Ganze mehrfach antun. Und dann machte ich eine Siesta, zwei Stunden kompletter Tiefschlaf. Später aß ich noch was und trank ein paar Bier. Danach 10 Stunden Schlaf.
Am nächsten Tag konnte ich erst kaum Laufen. Aber meine Freundin war sehr motiviert – und ich kann ihr ja nichts abschlagen. Also gingen wir noch eine Stunde am Kreuzeck wandern. Das tat den Beinen tatsächlich ganz gut. Ich konnte sogar die Wanderschuhe wieder tragen, ohne Schmerzen. „Auswandern“ am nächsten Tag kann ich also wärmstens empfehlen. Und damit endet auch mein kleiner Bericht.
Wobei, es sei ergänzt: heute bin ich doch höchst motiviert in die Arbeitswoche gestartet. Und würde nicht mehr ganz ausschließen, sowas noch mal zu machen. Mit Regenhose und Schuhüberziehern, natürlich. Vielleicht 2025 dann? Vielleicht woanders mal? Wer weiß? Das muss ich meiner Freundin ja auch nicht jetzt schon verklickern 😉