Paella

Paella zur Mittagszeit

Vorweg sollte auch die Aussprache erwähnt werden: [Pa-Eja], bitte auf keinen Fall das Doppel-L wie im Deutschen aussprechen. Ihr sagt ja hoffentlich auch [Majorka] und nicht [Mallorka].

Paella, die ursprünglich aus Valencia und somit gar nicht aus Andalusien stammt, gehört heutzutage in ganz Spanien zur authentischen Küche dazu, wie bei uns Braten zum Beispiel.

Ich würde sagen, in Andalusien gibt es die Paella in drei Ausführungen bzw. zu drei Gelegenheiten:

Menu del Día

Die erste Möglichkeit ist die Paella als zweiter Gang im Menú del Día. Das ist die ganz klassische, einfache Paella, wie sie auch von spanischen Arbeitern täglich gegessen wird. Die Portion ist ziemlich klein, denn es handelt sich hier um einen von zwei Hauptgängen.

Familienspaß in großen Pfannen

Klassisch und lecker: Paella im La Barca in Nerja

Die zweite Möglichkeit ist, wenn die Paella zur Mittagszeit in riesigen Pfannen über Kohlenfeuern gekocht wird. Dort essen die spanischen Familien, wie beispielsweise in Nerja im La Barca am Playa Burriana, eher am Wochenende oder in den Ferien. Diese Paella ist ebenfalls sehr günstig, dafür auch sehr „basic“, also nur die ganz klassischen Meeresfrüchte, hauptsächlich Miesmuscheln und Garnelen. Die Portionen sind auch hier eher klein, aber häufig gibt es Nachschlag umsonst. Und die ausgebenden Köchte achten immer darauf, dass man auch ein bisschen Meerefrüchte und Fleisch bekommt.

Paella à la Carte

Und Drittens, die Paella à la Carte. Die gibt es in der Regel nur, wenn mindestens zwei Personen die gleiche bestellen, und vor allem als Abendessen. Diese Paella isst man am Abend und sie sättigt voll. Dabei gibt es einige Varianten, die sich durchzuprobieren lohnt:

  • „Paella de Mariscos“ [kon Mariskos] mit besonders vielen Meeresfrüchten,
  • „Paella Valenciana“, klassische Paella, denn aus Valencia kommt sie,
  • „Paella de Verduras“, nur mit Gemüse, für Vegetarier und Veganer also und
  • „Paella negra“, schwarze Paella, die es nicht so häufig gibt.

Vor allem hier findet ihr die Paella auch wirklich klassisch, was das Fleisch angeht, nämlich mit Kaninchen statt Hühnchen.

Manchmal findet ihr in Andalusien auch Gerichte, wie „Arroz con Mariscos“, die auf der Abbildung ähnlich aussehen wie Paella. „Arroz“ [Aroth] ist das spanische Wort für Reis, so ist „Arroz con Mariscos“ ein Reis mit Meeresfrüchten – der am Ende aber einer Paella sehr nahe kommt und in der Regel auch gleich gewürzt ist.

Paella Negra

Paella Negra – schmeckt besser als sie aussieht

Die „Paella negra“ ist, wie der Name sagt, schwarz, was daher kommt, dass sie mit der Tinte von Tintenfischen gekocht wird. Sieht vielleicht nicht ganz so appetitlich aus, ist geschmacklich für mich aber nicht groß anders. Sollte man aber ruhig mal probiert haben, sehr zu empfehlen zum Beispiel im Sirocco in Bolonia.

Mein Tipp bei Fernweh

Jetzt noch ein etwas schräger Tipp bei Spanienfernweh: die billige Tiefkühlpaella vom Aldi ist weit besser als man erwarten würde. Tatsächlich gab es einmal einen Blindtest, bei dem Gourmet-Köche nicht schmecken konnten, dass es sich um keine frische Paella handelt.

Schreibe einen Kommentar